Karateka feiern in Honkong – und leisten eine Hommage an die chinesischen Wurzeln ihrer Kunst

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Im April 2014 fand in Hongkong eine Galaveranstaltung zum 50jährigen Jubiläum des Goju Ryu Verbandes Honkong statt. Zu dieser war auch Pan Qiongqi eingeladen, der als Repräsentant des „Yongchun Baihe Quan“, des Weißen Kranichs aus Yongchun, die chinesischen Wurzeln des Karate in ihrer heutigen Form demonstrierte. Für Morio Higaonna, den Gründer und Chefinstruktor der Internationalen Okinawischen Goju-Ryu Karate Föderation (IOGKF) eine Selbstverständlichkeit: er hatte sich bereits 2009 auf der Suche nach den historischen Wurzeln seines Stils in die Stadt Yongchun begeben. Dort hatte er den ältesten Club der Stadt, das Weng Gong Ci (gegr. 1928) besucht und in einer groß angelegten Veranstaltung den Vorfahren und der Gründerin des Stils seinen Respekt bezeugt. Pan Qiongqi ist der Sohn und Nachfolger des Großmeisters Pan Chengmiao, dessen Vater das Weng Gong Ci einst begründete; es ist der Ort, an dem Gronauer und Ahauser Karateka seit einigen Jahren regelmäßig zu Gast sind (wir berichteten).

Die Stadt Yongchun in der Provinz Fujian gilt als die Wiege des Weißen Kranichs – eines Kampfstils, der in verschiedensten Variationen in gesamt Südchina präsent ist. Vor ca. 160 Jahren begann die Geschichte des modernen Karate, als Kampfsportler aus Okinawa hier die chinesische Kunst lernten, um sie nachfolgend auf Okinawa zu dem zu entwickeln, was wir heute als Karate kennen. Prominente Besucher waren u.a. Norisato Nakaima, der Begründer des Ryuei Ryu und Kanryo Higaonna, der Begründer des Shorei Ryu. Nachdem China viele Jahrzehnte unzugänglich war, entdecken mittlerweile mehr und mehr Karateka die südchinesische Kampfkunst als Quelle und Inspiration für ihr eigenes Können.

Impressionen aus China: Yongchun, Weng Gong Ci Wushu Guan

Updated: 2. August 2014 — 11:59
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